Deutsche Langschnäblige Tümmler Bärtchen in rot- und gelbfahl (-streifig)

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Der Fachartikel des Vorsitzenden in Kürze . . .


Deutsche Langschnäblige Tümmler: Bärtchen, rot- und gelbfahl (-streifig)

von Karl-Heinz Wintermeyer

Unser Mitglied und Zuchtfreund Horst Idasiak aus Leipzig beanstandet schon längere Zeit die oben genannte Farbenschlagbezeichnung. Sein Engagement für unsere Rasse ist sehr lobenswert. Mancher Schriftwechsel und viele Diskus-sionen sind bereits darüber geführt worden. Bevor wir einen Änderungsantrag beim Bundeszuchtausschuss einreichen, sollten wir uns zunächst den Farbenschlag genauer betrachten, um anschließend eventuell einen Antrag zu formulieren.

Als Informations- und Diskussionsgrundlage soll der nachfolgende Auszug aus „die Taube“ –Rassetauben- von Dr. phil. habil. Carlheinrich Engelmann, federführend Ein Fachbuch für den Rassetaubenzüchter VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1973 1.Auflage, Seiten 287 - 288 und Auszüge aus „Musterbeschreibungen“ dienen:

10.2.5.6 Die Deutschen Langschnäbligen Tümmler

„Als Farbenschläge sind anerkannt: … Rot – und Gelbstreifige…. Unter ihnen stellen die Streifigen dem Züchter besonders schwere, aber reizvolle Aufgaben. Bei ihnen soll der Kopf heller als das Halsgefieder sein (das am dunkelsten von allen Gefiederpartien ist), aber nur soweit, dass der helle Kehlfleck noch erkenn-bar bleibt, der sich nach beiden Seiten keil- oder trichterförmig von einem Schnabelwinkel zum anderen ausbreitet. Hellt der Kopf zu sehr auf, wird das Bärtchen undeutlich bis kaum noch nachweisbar, wird der Kopf zu dunkel, ent-spricht das Tier nicht mehr dem Standard. Weitere Mühe machen die schmalen, geschlossen geforderten Flügelbinden, die sich durch ihre Farbtiefe deutlich von der helleren Grundfarbe des Flügelschildes (die der von Kopf und Rumpf ent-spricht) abheben soll. Der Schwanz wird fast weiß ohne Querbinden gewünscht. Treten diese auf, ist es ein grober Fehler.

Hinweise zur Zucht: IDASIAK, der Züchter, dem die heutige hohe Qualität der Rot – und Gelbstreifigen zu danken ist, schildert 1965 sein Zuchtverfahren. Ihm gelang es, durch Anpaarung einer gelbgestreiften Täubin an einen rotgestreiften Täuber die Deckfarbe zu verbessern, das störende Blau (am Brustanfang und Bauchgefieder) zu beseitigen und schöne hellköpfige Rotstreifige zu erzielen. Am besten bewährte sich die Kreuzung zwischen Isabellfarbigen und Streifigen.

Eine Einkreuzung reinweißer Langschnäbler Täuber ist nicht die beste Methode, um die dunkle Deckfarbe zu verdrängen. Handelt es sich um die Ausschaltung des blauen Farbtons, empfiehlt IDASIAK, derartige Täuber mit helleren Tauben zu verpaaren, damit die F1-Täuber diese Anlage für Hell erhalten und daraufhin ihrerseits farblich bessere Täubinnen zu erzeugen. Denn werden diese F1-Täuber z.B. an dunkelköpfige Täubinnen gestellt, befinden sich unter der Nachzucht gleich viele hell- wie dunkelköpfige Tiere.

Bewertung: Früher wurde haupt-sächlich auf Farbreinheit und den langen Schnabel geachtet. Nach Musterung des Bartes wurden die Flügel betrachtet, ob auch sieben oder acht weiße Schwungfedern vorhanden waren, dann wurde der weiße Afterfleck begutachtet. Heute steht der Kopf im Vordergrund sowie der Schnabel und die Figur. Wenn auch der Kopf eine gerade Linie von der Schnabelspitze bis zum Oberkopf bildet, so soll diese Linie ein wenig gekrümmt sein, weil sonst das Gesicht steif wirkt. Tiere mit grobknochiger, plumper Figur, grobem Kopf, tiefer Stellung, Schief-, Fächer- oder Spaltschwanz haben keine Aussicht mehr auf hohe Be-wertungsnoten. Zuweilen erreichen die Tauben nicht mehr die natürliche Anzahl von (12) Schwanzfedern und kommen nur auf fünf oder sechs. Hier muss der Züchter ebenso wie der Zuchtrichter aufmerksamer sein. Bei uns sind neben dem schwarzen Farbenschlag die Gestreiften in den Vordergrund gerückt. Die Bärtchentümmler sind mittelgroße, hochgestellte, nicht zu lange und stark-knochige Tauben. Das darf nicht vergessen werden.“

Farbenschlagerläuterungen aus:

„Die Zuchtrichtlinien für Tauben 1964“-Deutsche langschnäblige Tümmler- Bärtchen:

Rotstreifige: ganz zartes Weißrosa mit dunkelroten schmalen Binden und dunkelrotem Hals;

Gelbstreifige: ganz zarte Kremfarbe mit goldgelben Binden und ebensolchem Hals;

„Deutscher Tauben- Standard 1970“ –Mitteldeutscher Langschnäbliger Tümmler (Braunschweiger/Magdeburger)- Bärtchen:

Rotstreifige: (ganz zartes Weißrosa mit dunkelroten Binden und dunkelrotem Hals)

Gelbstreifige: (ganz zarte Cremefarbe mit goldgelben Binden und ebensolchem Hals)

„Deutscher Rassetauben- Standard 1983“ –Deutscher Langschnäbliger Tümmler - Bärtchen:

Rotstreifig mit heller Grundfarbe und roten Binden und Hals

Gelbstreifig ganz heller Grundfarbe sowie gelben Binden und Hals

„Deutscher Rassetauben- Standard 2002“ –Deutscher Langschnäbliger Tümmler - Bärtchen:

Rotfahl mit heller Grundfarbe und roten Binden und Hals

Gelbfahl mit ganz heller Grundfarbe sowie gelben Binden und Hals