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Aktuelle Version vom 12. April 2007, 19:59 Uhr
So kam ich zu der Zucht von „Deutschen Langschnäbligen Tümmlern“
von Waldemar Kapust, Halberstadt (2. Vorsitzender des SV)
Auf dem Bauernhof meiner Eltern in Ostpreußen gab es viele Tiere: Hühner, Tauben, Gänse, Puten und natürlich Großvieh. So verbrachte ich meine Kindertage umgeben von Tieren.
Kriegsbedingt kamen wir 1946 nach Groß-Quenstedt im Kreis Halberstadt. Dort ging ich weiter zur Schule und lernte zwei Freunde kennen, die sich beide mit Tauben beschäftigten. Der eine, ein Müllersohn, besaß Brieftauben; der andere hatte Nönnchen. So verbrachten wir die meiste Freizeit in der Mühle und dort meistens auf dem Taubenschlag. Darunter litten natürlich oft unsere Schularbeiten. Da wir zur Miete wohnten, konnte ich selbst keine Tauben halten. 1951 begann ich meine Lehre und auch mein Meister besaß Tauben. Er war froh, wenn ich mich um seine Tauben kümmerte und u.a. den Taubenschlag sauber machte. Nach Beendigung der Lehre zogen wir auf einen alten Bauernhof. Jetzt war die Zeit gekommen, dass ich mir auch Tauben halten konnte. Es herrschte in meinem Taubenschlag eine enorme Rassevielfalt - u.a. bevölkerten auch „Langschnäblige“ den Taubenboden. Diese hatte ich mir von anderen Zuchtfreunden ‚zusammengeschachert’. Als wir 1960 nach Halberstadt zogen, hatten wir schon bald einen Garten. Dort baute ich mir einen neuen Taubenschlag. Regelmäßig besuchte ich die Ausstellungen in den umliegenden Orten. Mein Blick wurde immer wieder von den „Langschnäblgen“ angezogen. Oft bin ich mit Züchtern wie Karl Becker, Egon Faulbaum, Kurt Friebel oder Hans Bekurts, alles SZG-Mitglieder, zusammen gekommen. Alle sagten sie mir, dass diese Zucht zu schwer sei, viele Züchter seien unehrlich und würden nur schlechte Tiere abgeben. Erst im Jahr 1967 wurde ich Mitglied im Geflügelzuchtverein Halberstadt. Zu dieser Zeit hielt ich mir „Englische Tippler“. Durch Zufall lernte ich dann den Zfr. Bruno Würtzler aus Derenburg kennen. Er schenkte mir zwei Paar Weißschwänze, natürlich nicht mit ganz weißen Schwänzen. Von nun an züchtete ich „Langschnäblige Weißschwänze“ in gelb. Bei der Nachzucht fielen auch einige Tiere mit ganz weißen Schwänzen an, aber vorwiegend Täuber. Von einem Bärtchen-Züchter aus Harsleben bekam ich dann einige rote Täubinnen und das war der Weg für die Weißschwanz-Zucht in rot und gelb.
Obwohl wir in unserem Verein schon zwei Preisrichter hatten, wurde ich vom Verein für die Preisrichter-Ausbildung vorgeschlagen. Die PR-Prüfung legte ich 1974 mit Erfolg ab. Die schriftliche Arbeit über damals noch 100 Nummern wurde von Günter Otto abgenommen und zwar für die Gruppe „Tümmler“. Da er von meiner guten Arbeit überzeugt war, vor allem bei den „Lang-schnäbligen“, schlug er vor, dass ich mich als Sonderrichter in der SZG bewerben sollte, was dann auch bald geschah.