Preisrichterberichte HSS 2007

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Bericht der Preisrichter über die Hauptsonderschau der Deutschen und Polnischen Langschnäbligen Tümmler

anlässlich der 56. VDT-Schau vom 07. – 09.12.2007 in Leipzig


Mit 302 Deutschen Langschnäbligen Tümmlern war unsere HSS recht gut bestückt; was allerdings nicht heißen soll, dass es nicht noch besser ginge. Neben neuen Namen in den Reihen der Aussteller, die wir immer gerne hören, mussten wir allerdings auch auf bislang etablierte Aussteller verzichten. Das liegt in der Natur der Sache. So war es auch mir dieses Jahr auch nicht vergönnt, mit Tieren vertreten zu sein. Einige unserer Züchter bevorzugten nähere Standorte und vertraten so z. B. in Dortmund und Hannover unsere Rasse. Hauptziel jedes Züchters sollte es aber sein, unsere HSS zu beschicken. Das Ausstellen unserer Tiere ist eine teure Sache geworden und so können wir über den Schritt, unsere HSS der VDT-Schau angeschlossen zu haben, froh sein. Ich bin mir fast sicher, dass ich z. B. weitere drei Tage für eine separate Schau plus zusätzliche 800 – 1000 km nicht hätte bewältigen können. Zudem sind unsere Tiere bei einer Großschau bestens präsentiert und gut untergebracht. Man bemerkt uns so in der Züchterwelt am besten. Es war in Leipzig auffallend, wie viele Besucher unsere LT betrachteten und interessierte Fragen stellten. Das ist gut so. Aber leider hat jede Sache zwei Seiten, eine gute und eine weniger gute: Im Falle der Großschau ist der Nachteil darin zu sehen, dass der familiäre Aspekt unter uns Züchtern etwas leidet. Zu groß ist die Schau, um mehrere Stunden an den Käfigen unserer Tiere zu weilen oder zusammen zu sitzen. Eine Tierbesprechung im herkömmlichen Sinn ist hier nicht mehr möglich. Die immer größer werdende Zahl der Taubenrassen verlockt zu sehr, es wird einiges geboten bei den Schauen des VDT. Es liegt mir nicht, wie ein Schulmeister den Ton anzugeben und andere Züchter so bei ‚der Stange‘ zu halten, bzw. zum Zuhören zu bewegen. Ich halte es für besser, mit einzelnen Personen oder kleinen Gruppen vor den Käfigen ins Gespräch zu kommen und über unsere Tauben zu diskutieren.

Ähnlich verlief auch die Tierbesprechung anlässlich unserer Sommertagung in Bad Frankenhausen. Unser Zfrd. Dr. Rüdiger Lang und seine Mannschaft mussten um die 200 Käfige aufbauen, um alle mitgebrachten Tiere unterzubringen. Viele Kreuzungstiere, sogenannte ‚Halbfabrikate‘, die sicherlich für die Zucht wertvoll sind, waren darunter. Hinzu kommt noch, dass zu diesem Zeitpunkt fast kein Tier ‚fertig‘ ist. Somit ist es müßig, über eine Kopfform zu reden, wenn z. b. kaum Federn darauf sind. Ich war jedenfalls mit dem Ablauf der ‚Tierbesprechung‘ nicht zufrieden. Auch die Aufteilung in zwei Gruppen hat sich m.E. nicht bewährt. Die Zeiten, in denen einer spricht und alle zuhören, scheinen vorbei zu sein. Wie können wir das besser machen ??? Für konstruktive Vorschläge wäre ich recht dankbar.

Unsere HSS präsentierte uns neben vielen sehr guten auch einige Spitzentiere. Ich darf mit Freude feststellen, dass die herausgestellten Tauben ausnahmslos auch noch am Sonntag wie die Soldaten mit bester Kondition in den Käfigen standen. Sie waren es, an denen wir uns erfreuten. Diese herausgestellten Spitzentiere sollen uns als Vorbild für unsere Weiterzucht dienen. Die Wünsche und Mängel an unseren Tauben wurden von allen Preisrichtern klar dargelegt. Die Vorzüge wurden so weit wie möglich hervorgehoben, so dass auch für Außenstehende die Schönheit unserer Tümmler nachzulesen war. Über einen Punkt mehr oder weniger wird es immer Diskussionen geben und das ist gut so. Wie schon oben erwähnt wurden die Besten treffsicher gefunden und herausgestellt. Als Zuchtwart habe ich natürlich auch Wünsche zu unseren Tauben. So wünsche ich mir, dass unsere Tümmler auf breiter Basis eleganter und schnittiger werden. Es ist mir klar, dass auf einem kräftigen Körper besser ein Idealkopf zu züchten ist. Beides muss unser Ziel bleiben. Eleganter Körper mit schönen Kopfpunkten bei konstant abfallender Körperhaltung! Daran arbeiteten allerdings schon viele Züchtergenerationen und ich bin davon überzeugt, dass auch wir dazu unseren Beitrag leisten. Ich möchte allen Zuchtfreunden für ihre Arbeit um die DLT danken und wünsche mir viele schöne Tauben für unsere nächste HSS in Dortmund. Bitte stellt zahlreich aus, so dass wir unser hohes Niveau noch steigern können. Sammeltransporte und Fahrgemeinschaften sind die richtigen Antworten auf steigende Kosten. Ich freue mich auf unsere nächste Zusammenkunft.

Peter Gebert


Die „Reihenfolge auf den Ausstellungen“ beginnt bei unseren DLT mit den Einfarbigen. Diese Zeichnungsart wurde mir zur Bewertung übertragen und sie begann mit den Weißen: Die Figuren waren in Ordnung. Bei vielen Tieren könnte der Stand noch höher sein und die Haltung abfallender, einige standen waagerecht. Bei den Kopfpunkten fiel mir hin und wieder auf: Der Keil sollte voller und die Hinterköpfe runder, die Augen reiner sein, das ging manchmal bis „rot“. Aber manche Tauben hatten Schnabeldruck bzw. müsste die Oberkopflinie ausgeglichener sein. Problematisch war bei einigen Tieren die Pupille, die ich abgegrenzter wünschte. Auch waren einige Tauben im Halsgefieder unfertig und die Flügelschilder sollten glatter sein.

Nun kamen die Roten: Auch hier bei vielen Tieren die eingangs gewünschten Merkmale: Stand höher und Haltung abfallender, einige standen waagerecht. Im Kopf: voller im Keil oder freier die Kehlung, reiner die Augen, rötlicher die Augenränder oder schmäler und auf den Schnabeldruck ist auch hier zu achten. Dann sollte auch die Rückendeckung glatter sein. Die Schwänze sind nicht kurz genug und die Farbe könnte noch reiner sein.

Es folgten die Gelben: Einige waren in den Schultern zu breit, der Stand muss höher sein und die Haltung abfallender. Auch hier ähnliche Forderungen wie bei den vorgenannten Tauben: im Keil gefüllter, Iris reiner, Augenrand schmäler, rötlicher oder heller im Schnabel. Das Hinterhalsgefieder war bei einigen Tieren noch nicht fertig gemausert. Auf die Schwanzfarbe ist ebenso hier zu achten.

Dann zu den Schwarzen: Hier fielen ab und zu grobe Körper auf. Der Stand und die Haltung waren nicht zu beanstanden, doch sie könnten im Keil voller, der Hinterkopf runder, die Augenränder lebhafter bzw. schmäler sein sowie die Schwänze geschlossener und kürzer ausfallen. Farblich waren sie in Ordnung.

Alfred Ilgenstein


Die Kollektion der Gelben wurde zum Richten getrennt, mir wurden die ‚Damen‘ zugeteilt. Die höher bewerteten Tiere zeigten beste Rassemerkmale in allen wesentlichen Teilen. Feine Kopfprofile mit absolut ausgebauten Gesichtern waren zu sehen. Auch die Figuren waren beachtlich.

Viele Wünsche gab es hinsichtlich der beständig abfallenden Haltung und in der Augenrandfarbe, der bei diesem Zuchtstand schon blühend rot sein sollte. Einige Tauben könnten auch im Schulterbereich runder werden. Zu starke Tiere, man kann auch schon sagen, zu ‚fette‘ kamen auf g. Aber auch ‚spindelige‘ Typen kamen nicht zu hohen Ehren. Bei ihnen sorgte die nachlassende Gesichtsfülle für untere Noten. V erreichte eine super 0,1 von Zfr. Süß, dicht gefolgt von Zfr. Lang mit HV.

Etwas enttäuscht war ich über die Blauen, die auch in gehämmert und fahl vorgestellt wurden. Es sind noch grobe Typen darunter. Bei der Handbewertung erschrak ich fast über die Körperstärke., die doch schon manchmal an der Obergrenze lag. Einem jungen 1,0 von Zfr. Süß konnte ich noch ein HV geben. Ich bin aber der Meinung, dass wir diesen Farbenschlag schon in besserem Zuchtstand sahen. Klasse dagegen waren die Blauschimmel, alle von Zfr. Schuhardt. Sie boten eine tolle Vorstellung! Alle zeigten volle Gesichter, feine Profile und mehrheitlich auch schöne Figuren. Farblich gab es keine Beanstandungen. Lediglich die Körperhaltung ließ manchmal Wünsche offen. Eine 0,1 mit V EB kam zum weiteren Wettstreit in die Championklasse. Bei den schwarzen Elstern tut sich was. Kein Tier war im Unterschnabel farbig und es gab schon recht elegante hochstehende Figuren. Auch war eine gute Gesichtslänge und waagerechte Kopflage vorhanden. Nun sollten die noch verschiedenen Typen einheitlicher werden und mit bester Schauvorbereitung antreten.

Die Kollektion der roten Elstern war zerrissen. Die guten Tiere von Horst Schulz standen unter den einfarbig Roten und gingen dort natürlich schon aus bewertungstechnischen Gründen unter – schade!

10 g Tiere unter 20 Elstern zeigen die Problematik, die zur Zeit die roten Elstern erleben. Die einstige Spitze ist nicht mehr vorhanden. Es tut sich dennoch einiges. Viele Tiere, denen man ihre Abstammung noch ansieht, stehen in den Käfigen. Dazu kommt eine nicht immer optimale Schauvorbereitung. Bei einer Großschau kann auf unsaubere Zeichnungsgrenzen kein sg vergeben werden. Zu viele Aufpasser sind in den Reihen. Ich denke aber doch, dass es wieder aufwärts geht. Potential ist vorhanden. Einem 1,0 von Zfr. Zillat konnte ich ein HV geben.

Peter Gebert


Den Reigen meines Bewertungsauftrages eröffneten die Deutschen langschnäbligen Elstern in Gelb. Graziöse Posen mit fein abgestimmten Körperproportionen regten zum Hinsehen an. Die Kopfoberlinie sowie der fein gezirkelte Hinterkopf zeichneten sie aus, fehlende Gesichtslänge und -fülle hinter der Nasenwarze führte zu unteren Noten.

Überragend in Figur, Stand und Haltung, sowie Kopfprofil der 1,0 jung in Käfig 29838 von Norbert Zillat mit vorzüglich Ehrenband, nur wenig nachstehend das HV-Tier von Fritz Heitmann, der diese Zeichnungsart ja schon seit 1948 züchtet, also ein wahrer Kenner und Züchter der gelben Elstern ist.

Leider gab es nur fünf Elstern in Blau, von zwei Züchtern, recht wenig für eine Hauptsonderschau. Aber die Tiere von Johann Athen sind wahrlich nicht leicht zu ersetzen. Ein 1,0 schaffte es fast und wurde mit HV (Uwe Schumann) ausgezeichnet. Als Wunsch sollte auf den noch intensiveren Augenrand geachtet werden. Eine absolute Rarität waren die gelbfahlen Elstern von Siegmar Leiste, viel züchterische Arbeit ist da noch erforderlich, Recht gut in den Figuren, waren aber starke Unterschiede in der Farbe zu sehen. Auch die Hinterköpfe und der Nackenabgang sollten fließender sein. Dennoch schön, dass sich Züchter mit diesem Farbenschlag auseinander setzen.

Die schwarzschnäbligen blauen Elstern von K.-H. Wintermeyer waren recht ausgeglichen. Prima Gesichtslängen, Profillinien und schöne dunkle Masken sind vorhanden. Die Wünsche waren: Pupille gestochener und Hinterpartie etwas kürzer. Wenn die Hinterpartie kürzer wird, verbessert sich auch die abfallende Haltung. In Käfig 29867 stand das derzeit Machbare dieses Farbenschlages mit V LVPL.

Gewohnt ausgeglichen die schwarzen Bärtchen ( V ELT und HV E für Paul Wöllner ): satte Farbe und tiefes Schwarz war hier bei den meisten zu sehen. Vor allem bei den Jungtieren wünschte man sich den Augenrand blühender und intensiver. Fehlende Gesichtsfülle führte zu den unteren Bewertungen.

Nur vier rote Bärtchen waren ausgestellt: sie zeigten aber feine Figuren und die Zeichnungsmerkmale mit ausgeprägter Bärtchenbildung. Das Profil sollte jedoch noch gezogener und die Halsführung eleganter sein, auch der Stand sollte freier sein. Die größte Kollektion der Bärtchen waren die gelben: fehlende Gesichtsfülle und permanentes waagerecht Stehen führte zu den g Bewertungen.

Im Wunschbereich war recht häufig notiert, dass der Augenrand nicht breiter, aber gleichmäßiger sein sollte. Auch sollte er einfach noch intensiver sein. Trotzdem war die Gesamtharmonie, feine Kopfprofile tropfenförmig ausgebildet mit eleganter Oberkopflinie im Notenspiegel ablesbar. ( 3 x HV für Paul Wöllner )

Die Bärtchen blau mit schwarzen Bindebildeten eine Präsenz die aufhorchen ließ. Sie zeigten sehr gute Ansätze. Im Formbereich mit allen Vorteilen ausgestattet, wurde auch die Farbe ins rechte Licht gerückt. Ein intensiver Augenrand sieht bei diesem Farbenschlag nicht nur gut aus, sondern ist auch hier erforderlich und unbedingt anzustreben. Sechs rotfahle in dieser Qualität waren erfreulich. Die zarte Randstruktur - leicht durchblutet - war ein Blickfang. Die Körperabmessungen waren abgestimmt, ebenso präsentierten sie fein geprägte Kopfprofile und Gesichtslängen. V ELB für Alleinaussteller Heinz Thorun. Wünsche gab es hinsichtlich der Farbe, die gleichmäßiger sein sollte. Ebenso wünscht man sich die Nackenlinie fließender. Die Taube in Käfig 29916 stand zu waagerecht und erhielt daher ein gut.

Joachim Fuhrer


Mein Bewertungsauftrag zu der vorgenannten Schau lautete 23 Deutsche L T. und 55 Polnische L T zu bewerten. Vier Käfige blieben leer. Die Bedingungen durch die vorhandenen Sichtblenden waren sehr gut.

Die Kollektion begann mit zwei gelb gemeldeten Weißschwänzen, wobei aber ein roter Weißschwanz im Käfig stand. Diese Tier hatte kein volles Schwanzgefieder und mussten auf g fK gesetzt werden. Das gelbe Tier könnte im Schwanzgefieder etwas schmaler und fester sein. H. Baltzer erreichte mit dem Tier (1,0 alt) 95 Pkt.

Erfreulich fünf Weißschlag-Weißschwänze in schwarz von zwei Züchtern. Wann sieht man solche Tiere schon auf großen Schauen? Es ist zu hoffen, dass wir diese Tiere nun auch weiter auf Ausstellungen antreffen. P. Sykosch erhielt hier auf eine 0,1 jung verdient die Höchstnote „vorzüglich“. In der Standhöhe konnten sie bis auf ein Tier alle überzeugen. Wünsche gab es hinsichtlich des Gefieders, das etwas fester sein könnte. Die Iris könnte noch reiner sein, die weißen Höschen sollten weggezüchtet werden. Der Bauch sollte durchgefärbter und der Schwanz schmaler sein.

Ein Züchter stellte acht Weißschlag-Weißschwanz in rot zur Schau. H. Baltzer erhielt auf 0,1 alt ein hv 96 Pkt. Wünsche gab es auf schmalere Schwänze, Haltung abfallender, Schnabel reiner, Kehle freier, Rand noch feuriger, auf weiße Höschen achten. Zwei Weißschlag-Weißschwänze in gelb stellte H. Baltzer aus. Er erreichte auf 1,0 jung sg 95 Pkt E. Wünsche gab es aufgrund der Bauchfarbe, Kehle freier, Schenkelgefieder fester. Erfreulich auch die sechs blauen Weißschlag-Weißschwänze von S. Leiste. Er erhielt auf 1,0 alt ein hv 96 Pkt. Wünsche gab es auf durchgefärbtere Bauchfarbe, Schenkelfarbe, Schnabelübergang flüssiger, etwas mehr Gesichtslänge, Kopf noch ausgeglichener.

Waldemar Kapust


Mein Bewertungsauftrag bei unseren Rassen fiel mit 26 Tieren sehr gering aus. Dafür erfreute ich mich umso mehr an den seltenen Zeichnungsarten, da selbst die traditionellen Farben heute schon in geringerer Zahl vorgestellt werden. Die zwei gelbfahlen Bärtchen-Täuber von H. Thorun überzeugten mich mit den wichtigsten Merkmalen: prima Figuren und Kopfformen, geringfügiger Wunsch bezüglich der Brustfarbe.

Dann überraschten mich gleich fünf schwarze Weißschwänze von Waldemar Kapust, insbesondere die drei Jungtäuber fielen mit typgerechten Figuren ins Auge, so dass ein hv eine verdiente Auszeichnung war. Zu berücksichtigen sind bei den WS die eigenen Figuren und Kopfformen, sie bleiben halt „Magdeburger“. So betrachtete ich auch die folgenden roten WS: Gemäß der Vorgabe in der MB gilt es vorrangig, die Figur und die Kopfpunkte zu bewerten. Die 9,0 jung erfüllten alle diese Forderung weitestgehend. Ein wunderschöner Typ der mit „V-EB“ ausgezeichnete von W. Kapust, die nächsten wurden an ihm gemessen. An Wünschen notierte ich mir verschiedentlich: mehr Standhöhe, kürzer in der Hinterpartie, kräftiger im Schnabel, leuchtender im Augenrand und weniger kreuzen.

Auch der 1,0 alt von Peter Sykosch zeigte einen „vorbildlichen Typ mit ganz beachtlichem Stand“ mit dem Ergebnis: hv. Flache Schnabelwarzen waren wünschenswert. Meistens sind die 0,1 jung nicht so wirkungsvoll wie die Täuber, das ist naturgemäß und muss Beachtung finden. Doch auch hier schöne Körper- und Kopfformen, eine „absolute schöne 0,1“ von W. Kapust konnte „hv“ erreichen. Als Wunsch verblieb ein altes Problem, die Schwanzlage gab mir zu denken. Den abgestuften Tieren wünschte ich mehr Kopfzug, lebhafteren Augenrand oder schmäler bzw. reiner in den Schwanzfedern.

Karl-Heinz Wintermeyer


Den Abschluss meines Bewertungsauftrages bildeten 38 Polnische in eisfarbig-geelstert von 6 Züchtern ( 14 = 1,0 jg, 3 = 1,0 alt, 15 = 0,1 jg und 6= 0,1 alt). R. Steiger erreichte viermal ein hv auf Jungtiere und O. Klinkfuß auf 0,1 alt.

Die größte Sorge bereitet das Problem der Schnabelübergänge oder besser ausgedrückt der Schnabeldruck bei der Mehrzahl der Tiere. Bei diesem Farbenschlag findet man kein Tier, das einen einwandfreien Schnabelübergang hat. So bekommt man von keinem Obmann eine Höchstnote unterschrieben. Weitere Wünsche waren die dunklen Masken. Tiere ohne diese mussten auf g gesetzt werden. Weiter fehlten einigen Tieren etwas mehr Halslänge und bei einigen wurde etwas mehr Standhöhe gewünscht.

Auf eine zarte Eisfarbe muss geachtet werden. Die Iriden etwas klarer und die Hinterköpfe etwas geschliffener waren weitere Wünsche. Auch das Halsgefieder könnte bei einigen Tieren fester sein. Zwei Züchter stellten (5,0 jg und 1,0 alt sowie 0,1 jg und 0,1 alt) perlfarbige Elstern zur Schau. Erneut errang R. Steiger auf 0,1 jg die Höchstnote und J. Prager auf 1,0 ein hv. In den Köpfen konnten sie bis auf das Tier, das Schnabeldruck zeigte, gefallen. Aufpassen sollte man auf die Zeichnung. Bei manchen Tieren war die Zeichnung nur schwer erkennbar. 1,0 jg und 1,0 alt von J. Prager in eisfarbig mit weißen Schwingen bildeten den Abschluss meines Bewertungsauftrages. Dieser bei uns noch seltene Farbenschlag müsste sich noch mehr verbreiten.

In den Köpfen müssten sie noch etwas gezogener, also etwas mehr Gesichtslänge zeigen. Auch die Übergänge sollten etwas kürzer und die Köpfe etwas schmaler sein, Kehle noch freier und der Schwanz fester.

Waldemar Kapust