Ausstellungsauswertungen2005
Hauptsonderschau der Deutschen und Polnischen Langschnäbligen Tümmler 2005 in Leipzig
In diesem Jahr war die Hauptsonderschau der Deutschen und Polnischen Lang-schnäbligen Tümmler der 54. VDT-Schau bzw. der 110. Lipsia-Schau, die vom 02. – 04.12.2005 in Leipzig veranstaltet wurden, angegliedert. In Anerkennung der Leistung unseres leider zu früh verstorbenen langjährigen 1. Vorsitzenden, Olaf Steinke, Rheinfelden, widmeten wir ihm diese Hauptsonderschau. Zur ‚Olaf-Steinke-Gedächtnisschau’ wurden 383 Deutsche und 50 Polnische Langschnäblige Tümmler gemeldet. Obwohl einige Käfige leer blieben, war dieses Ergebnis doch hoch erfreulich.
Den Anfang machten die „Deutschen Langschnäbligen Tümmler“ in Einfarbig Weiß mit 27,24 jung und 2,2 alt. Dieser Farbenschlag wurde von sieben Aus-stellern präsentiert und war somit der am stärksten vertretene Farbenschlag, der auch die Meldezahl des Vorjahres erreichte. Frieder Groß erzielte mit 0,1 jung die Höchstnote und mit 1,0 und 0,1 jung die Note HV. Im Durchschnitt könnte der Farbenschlag noch etwas ausgeglichener sein.
Wünsche gab es besonders im Hinblick auf abfallende Haltungen, abgerundetere Hinterköpfe sowie auf eine waagerechtere Kopfhaltung. Auf schmalere Schwänze und kürzere Hinterpartien muss geachtet werden. Auch die Schwanzmitte sollte gut überbaut sein. Im Randfeuer hätten manche Tiere noch etwas zulegen können. Tiere mit stirnigem Profil und zu wenig Keilfülle sowie Schnabeldruck, schwacher Schnabel-substanz sowie S-förmigem Brustbeinkamm mussten auf untere Noten gesetzt werden. Den Farbenschlag Schwarz stellten zwei Aussteller, 5,4 jung und 1,0 alt zur Schau. Christian Schejka erreichte mit 1,0 alt ein HV. Dieser Farbenschlag erreichte nicht die hervorragende Meldezahl des Vorjahres. Die geringe Meldezahl ließ es nicht zu, den absoluten Zuchtstand dieses Farbenschlages einzuschätzen. Es ist besonders schwierig, diesen Tieren einen sauberen Schnabel anzuzüchten. Lange Jahre war es ruhig um unsere ‚Schwarzen’. Um so erfreulicher sind die Meldezahlen in den letzten beiden Jahren. Abfallende Haltung und lange Gesichter konnten überzeugen. Wünsche gab es hinsichtlich der Iriden, die etwas reiner sein könnten sowie einem intensiver durchblutetem Augenrand, der auch schmaler und abgedeckter sein sollte. Die Senkrechte der Halspartie und der Läufe müssen etwas mehr beachtet werden, damit die Brust nicht so weit vorgeschoben wird.
Dem auf g gesetzten Tier fehlte ein ausgebautes Gesichtsprofil. 3,6 jung und 2,3 alt in Rot wurde nur von einem Aussteller präsentiert. Christian Schejka erreichte auf 1,0 jung ein HV. Standhöhe und Halslänge überzeugten. Wünsche gab es bei der Schnabel-farbe, auf die geachtet werden muss. Wünschenswert wäre weiter festeres Ge-fieder und gut überbautes Schwanzgefieder. Auch die Hinterköpfe sollten ab-gerundeter sein. Die auf g gesetzten Tiere zeigten Schwierigkeiten in der Schwanzhaltung und -form. In Gelb präsentierten sich 18,15 jung und 0,1 alt von fünf Ausstellern. Werner Gierhardt und Thomas Süß erzielten auf 1,0 jung jeweils ein HV und Helmut Thielicke auf 0,1 ebenfalls ein HV. Bis auf wenige kleine Ausnahmen bestach der Farbenschlag in Figur, Standhöhe und Halslänge sowie durch lange, waagerecht getragene Gesichter.
Es fiel aber auch auf, dass bei dem gelben Farbenschlag das Halsgefieder fester sein könnte und bei der Schnabelfarbe gab es vielfach Wünsche. Auf gut ausgezirkelte Kehlungen muss geachtet werden. Die Schwänze könnten hier und da etwas schmaler, die Schwanzfarbe satter und auch die Augenränder sollten bei einigen Tieren noch feuriger sein. Die auf g gesetzten Tiere zeigten ein unfertiges Halsgefieder, volle Kehle, angelaufene Schnabelfarbe sowie beschädigtes Schwanzgefieder. Blau mit schwarzen Binden zeigten drei Aussteller, in 4,1 jung und 2,1 alt. Joachim Prager erzielte bei diesem Farbenschlag auf 1,0 jung ein HV. Die gezeigten Tiere repräsentierten nicht den zurzeit guten Zuchtstand dieses Farbenschlages. Etwas enttäuschend war hier die Meldezahl. Wünsche gab es besonders im Bezug auf gut abgerundete Hinterköpfe. Auch wird ein weinig mehr Gesichts-länge und eine angepasstere Oberkopflinie verlangt. Im Abschluss waren einige Tiere an der Grenze. Auch die Augenränder müssen schon gut dunkel sein. Auch 1,1 jung in Blaufahl erreichten nicht den Zuchtstand des Vorjahres. Etwas mehr Standhöhe sowie Halslänge und im Hinterkopf abgerundeter waren hier die Wünsche. Auch in der Schnabelfarbe sind sie noch verbesserungsfähig. Diesem Farbenschlag fehlt eine breitere Zuchtbasis. Sg 94 und 93 waren die Qualitätsnoten.
4,4 in Blau gehämmert jung wurden von einem Aussteller gezeigt. Dieter Schuhardt erreichte auf 0,1 jung HV. In der Figur, Standhöhe, Halslänge sowie volle Keilfülle mit sehr guter Schnabelsubstanz überzeugten. Die Augenränder könnten bei einigen Tieren dunkler sein, die Hinterköpfe etwas abgerundeter. Im Abschluss dürfen sie nicht noch länger werden. Den zwei g-Tieren mangelte es an der abfallenden Haltung. 1,1 Blauschimmel (eulig) alt konnten nicht voll überzeugen. Auch sie zeigten nicht den zurzeit sehr guten Zuchtstand dieses Farbenschlages. Rand dunkler, Hinterpartie kürzer, Hals noch edler bzw. schlanker, Iriden reiner und Oberkopflinie ausgeglichener hieß es bei dem auf g gesetzten Tier.
Gestorcht 3,4 jung und 0,1 alt von Siegmar Leiste erreichten zweimal 95 Punkte. Gegenüber dem Vorjahr war bei diesem seltenen Farbenschlag ein züchterischer Fortschritt zu erkennen. In den Figuren wirkten noch einige Tiere etwas grob. Vorrangig muss bei der Zucht vor allem auf klare Iriden und auf eine reinere Kopf- und Halsfarbe Wert gelegt werden. Dieses gilt auch für das Schwanzgefieder. Noch ausgezirkeltere Kehlungen und dunklere Augenränder wären wünschenswert. Elstern schwarz 5,7 jung und 2,1 alt zeigten zwei Aussteller. Uwe Schumann erreichte mit 1,0 alt ein HV. In der Haltung und in der Standhöhe überzeugte der Farbenschlag. In der Hinterpartie waren einige Tiere an der Grenze, man wünscht sie sich doch eine Idee kürzer. Etwas mehr Randfeuer, die Augen-ränder nicht breiter und etwas abgedeckter wäre von Vorteil. Auch die Herz-zeichnungen sollten etwas abgerundeter sein. Dem auf g gesetzten Tier fehlte es an Randfeuer und der Augenrand sollte etwas schmaler sein.
Elstern Rot 10,9 jung und 1,0 alt präsentierten fünf Aussteller. Horst Schulz erreichte mit 1,0 und 0,1 jung die Qualitätsnote HV. Wünsche gab es im Bezug auf festeres Halsgefieder. Überzeugen konnte der Farbenschlag in Standhöhe und Halslänge sowie in der abfallenden Haltung. Einige Tiere könnten in der Kopfhaltung waagerechter sein, sie zeigten etwas reichlich Kopfschwung. Wünsche gab es auch bei den Schnabelübergängen, die flüssiger verlaufen sollten. Auf gut abgerundete Herzzeichnungen muss geachtet werden.
Tiere, die kein volles Schwanzgefieder zeigten, untypischen Kopfzug sowie fehlendes Randfeuer sowie zu dunkle Iriden (zu jung), mussten heruntergestuft werden. Die Elstern in Gelb 12,14 jung und 1,1 alt von vier Ausstellern überzeugten ganz. Norbert Zillat erreichte mit 1,0 jung ein Vorzüglich und auf 1,1 jung die Noten HV. Christian Dressler auf 0,1 alt ein Vorzüglich. Diese Kollektion konnte durch sehr gute, ausgewogene Figuren sowie Standhöhe und Halslänge voll überzeugen. Wünsche blieben hinsichtlich abgerundeter Herzzeichnungen, weniger breiten Schultern sowie eines stärkeren Randfeuers. Auch bei manchem Tier könnte der Schnabelübergang noch flüssiger verlaufen. Auf schmale Schwänze sollte stets geachtet werden. Elstern Blau 3,3 jung und 1,1 alt zeigten zwei Züchter. Bert Karmroth erreichte mit 01, jung ein HV: Diesem Farben-schlag fehlt wieder eine breitere Zuchtbasis. Standhöhe und Halslänge überzeugten. Wünsche gab es in der Schnabelfarbe. Ein Stipp ist bei diesem Farben-schlag erlaubt, der Unterschnabel sollte jedoch schon rein sein, die Augenränder nicht so breit, aber feuriger. Auch die Iriden könnten noch verbessert werden, ebenso die Schwänze schmaler. Tiere mit Kopfplatte, nicht abgerundeten Hin-terköpfen, die gar reichlich Stirn zeigten oder blasse Augenränder hatten, wurden nicht mit sg bewertet werden. Wenn auch die Farbe an letzter Stelle bei den Tümmlern steht, so musste ein Tier wegen schlechter Zeichnung und Farbe heruntergestuft werden.
In Käfig Nr. 30705 und 30706 waren Elstern in Gelb-fahl gemeldet. Es standen aber 1,0 alt und 0,1 jung Elstern in Blau in den Käfigen, die mit 94 und 93 Punkten bewertet wurden und somit aber leider in der falschen Klasse standen. Elstern Blau-schwarzschnäblig 4,4 jung und 3,1 alt wurden von zwei Züchtern präsentiert. Karl-Heinz Wintermeyer erreichte mit 0,1 jung ein HV. Sehr erfreulich, dass dieser Farbenschlag wieder mehr Auf-merksamkeit unter den Züchtern findet. Allerdings muss noch viel züchterische Arbeit geleistet werden. Die Hauptschwierigkeiten liegen hier besonders auf flüssigen Schnabelübergängen und dunkleren Augenrändern. Standhöhe und Halslänge können schon jetzt überzeugen. Wünsche gibt es aber immer noch im Bezug auf die abfallende Haltung. Auch die Iriden müssen zum Teil noch reiner werden. Tiere mit Schnabeldruck und zu losem Schwanzgefieder können kein sg erreichen. Waldemar Kapust
In Leipzig beinhaltete mein Bewertungsauftrag das Farbspiel der Bärtchen in Schwarz, Rot, Gelb und Blau. Den Anfang der Kollektion machten 22 Schwarze. In den Figuren waren alle sehr edel, mit der entsprechenden zarten Halslänge. Im Gesamteindruck bestachen die meisten Tiere mit harmonischen Körperproportionen. Nur vereinzelt wurde mehr Standhöhe und abfallende Hal-tung gewünscht. Bis auf zwei minimale Wünsche an der Bartzeichnung war die Zeichnung allgemein tadellos. An der seitlichen Oberkopflinie gab es keine Beanstandungen. Manchen Tieren wurde aber mehr Gesichtslänge und Keilfülle gewünscht. Was mir seit Jahren schon bei den Schwarzen auffällt, ist die Pro-blematik mit dem schön abgerundeten Hinterkopf. Nur vereinzelte Tiere ent-sprachen hier dem Musterbild.
Ein weiteres Übel waren die zu breiten und nicht gerundeten Augenränder. Hier führte es zu Abstufungen. Der Rand ist nun ein-mal abgedeckt, schmal und rund anzustreben. Auf stark hängende Augenlider muss unbedingt geachtet werden. Die beiden HV-Tiere von Süss und Wöllner zeigten sich stolz aufgerichtet mit edelsten Figuren und verkörperten den Zucht-stand. Sehr erfreut war ich über das Rassebild der zehn Roten. Hervorzuheben ist die 0,1 von Groß mit V EB. Ohne Zögern und Zweifel zeichnete mir der Ob-mann dieses Tier ab. Elegant, hoch stehend mit abfallender Haltung, feinster Profillinie und entsprechender Gesichtsfülle zeigte sich diese 0,1. Die reinen Iriden und der feurig rote Augenrand bestachen. Die bis in den Schwanz durch-gefärbte gleichmäßige Farbe förderte den Gesamteindruck. Diese sehr schöne Kollektion, ohne eine g-Bewertung, zeichnete sich in den Rassefeinheiten aus. Etwas flüssigere Profile und eine vertikale Körperhaltung waren die wesent-lichen Argumente zur Abstufung. Im Programm folgten 37 in Gelb, die aller-dings kein einheitliches Bild zeigten. Zu unteren Noten führten blasse und breite Augenringe, leere Gesichter und einige mit der fehlenden Standhöhe. Sehr un-terschiedlich die Kopfsilhouetten. Mal kurz, mal lang, aber auch kantig und rund.
Die preisgekrönten Tiere überzeugten in feinen Figuren und vertikaler Körperhaltung. Im Affekt gefielen die waagerecht getragenen Köpfe mit langen und gefüllten Gesichtern. In der Augenfarbe gibt es keine Probleme. Allerdings bereitet der Nackenabgang Schwierigkeiten. Hier wurde des öfteren auf mehr Harmonie hingewiesen. Einer gleichmäßigen Farbe sollte man Beachtung schen-ken. An Wöllner gingen einmal V und HV, an Klaus Platz dreimal HV. Blaue, schön sie zu sehn. Natürlich sind sie weit vom Musterbild entfernt. Dennoch, der 1,0 hatte seine Vorzüge in der typischen Figur, der abfallenden Haltung, sg Profil mit Keilfülle.
Christian Schejka
Bei einer Großschau gibt es oft Überraschungen: Meist erfährt man erst unmittelbar vor dem Richten, welche Tiere man zur Bewertung erhält. So ist es mir auch in Leipzig ergangen. Von unseren im SV gezüchteten Rassen wurden mir zur zunächst die Bärtchen zur Bewertung übertragen: Am Anfang standen acht gelbfahle Jungtäuber, wovon mich die meisten durch ihre rassige Figur und typgerechte Haltung sehr erfreuten. Als Wunsch notierte ich gelegentlich: voller im Gesicht oder runder im Hinterkopf. Stirnansatz führte zur Note g. Im zweiten Lebensjahr wird das Gesicht aber meistens voller. Die beiden 1,0 alt bewiesen diese bekannte Theorie.
Mustergültig waren die Figuren und eine prima Kopf-länge sowie Gesichtsfülle. HV erzielte Gunter Voigt. Die jungen 0,1 hatten in den Tieren der Käfige 30803 und 30806 zwei Vorbilder: „auffallend schöne Figuren und prima Kopfform und Standhöhe“ begeisterten schon. HV gingen an Gunter Voigt und Hartmut Hakenholz. Den abgestuften Tieren wünschte ich: gerader in der Kopfhaltung, Kehlung glatter, teilweise konnten die Schwanz- oder Schwingenfedern reiner sein. Insgesamt kann von ordentlicher Farbe und satten Binden berichtet werden. Die Farbschlagbezeichnung bietet uns noch oft Anlass zu Diskussionen.
Eine wahre Rarität stellte der schwarze Weißschwanz mit einer typhaften Figur, schöner Kopfform und satter Lackfarbe mit exakter Zeichnung dar. Schade, die Schwanzform war etwas zu breit. Für solche Zeich-nungsarten werden neue Interessenten gesucht, damit sie keine „Zufallspro-dukte“ bleiben. Die roten Weißschwänze begeistern immer wieder. Zwölf Jungtäuber zeigten meist eine vorbildliche Figur, wobei das Tier von Harry Baltzer mit V EB besonders herausragte und den Maßstab setzte. Die anderen Tiere ließen allgemein gültige Wünsche offen: Halsführung gerader, Schwanz-form oder Rücken schmäler. Die Augenränder durften lebhafter sein, kreuzende Schwingen brachten nur die Note „gut“. Der einzige jährige 1,0 beeindruckte mit „idealem Typ, prima Kopfform und feinem Auge“. Der Hals muss aber ge-rade getragen werden. Auch die jungen 0,1 zeigten typische Formen. Die verschiedenen kleinen Wünsche brachten die „Klassenabstufung“ nach der feinen Täubin in Käfig 30831 von Peter Gebert: Mehr Käfiggewöhnung hätte wahr-scheinlich eine höhere Note erbracht. Aufgefallen ist mir bei bestimmten Tieren das starke Putzen der Schenkel: Mein Vorschlag: vorsichtiger putzen, besser einige weiße Schenkelfedern hinnehmen, als anschließend kahle Stellen zu haben. Dass bei roten Täubinnen manchmal die Farbe satter sein sollte, ist be-kannt und wird zuchtstandsbezogen toleriert, dagegen wird die offene Schwanz-mitte als Mangel betrachtet. Dass nur zwei gelbe Weißschwanz-Täubinnen in der Ausstellung diesen Farbenschlag vertraten, belegt die Seltenheit dieser Spezies.
Erfreulich, dass hier auch die Weißschlag-Weiß-schwänze in rot vertreten waren. Sie zeigen jedoch Zuchtprobleme: die Figuren waren ganz prima, jedoch die klassischen Feinheiten bringen die Probleme an den Tag: Wün-schenswert wären durchgehendere Kopflinie, schmäler im Rücken oder Schwanz, gerader Hals. Der alte 1,0, Note HV von Harry Baltzer mit har-monischer Figur und beachtlicher Standhöhe hatte auch ein schönes Kopfprofil. Nur die Schwingen sollten weniger gewellt und etwas reiner sein; ansonsten zeigte er sich aber super. Die eine oder andere 0,1 jung wird uns sicherlich im nächsten Jahr noch mehr begeistern. Dies bewies uns die jährige 0,1 in Käfig 30845 von Harry Baltzer mit HV. Schade nur, dass der Wunsch blieb: „im Rücken glatter“. Die gelben W-W waren figürlich bestens, zeigten aber auch bekannte Wünsche: Rücken glatter, Augenränder lebhafter oder Flügelbug eingebauter. Mit den zwei dunfarbigen Bärtchen in der AOC-Klasse wurden bekannte Zuchtprodukte vorgestellt, die einen recht guten Typ und prima Kopfformen zeigten. Damit endete mein Bewertungsauftrag bei unseren „Langschnäblern“ und ich kann sagen: für mich alles spezielle Zeichnungs-arten, die mir aber viel Freude bereiteten.
In der Jugendklasse stellte unser Jungzüchter Daniel Platz wiederum eine sehr erfreuliche Kollektion fünf gelbe Bärtchen: Figürlich alles ausgesuchte Tiere, die Kopfformen typhaft und die Farbe und Zeichnung ansprechend. Herzlichen Glückwunsch zum „VDTJB“!
K.-H.Wintermeyer
Polnische Langschnäblige Tümmler
Neben den Kasseler Tümmlern hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, die Sonder-schau der PLT zu bewerten. Erstaunt war ich über das große Meldeergebnis von 50 Nummern. Zahlenmäßig rangierten die Eisfarbig-geelsterten mit 22 Tieren vorne, gefolgt von den Perlfarbig–geelsterten mit 15 Tieren. Eisfarbige mit Binden, weißschwingig mit 9 Tieren und Eisfarbig-gehämmert, weißschwingig mit 4 Tieren rundeten das Bild ab.
Den Zuchtstand zeigten die Eisfarbig-geelsterten am eindruckvollsten in dem Täuber in Käfig-Nr.30891 (Robert Steiger) mit V EB und der Täubin in 30899 HV ELT (Kehle Idee gerundeter) vom gleichen Züchter. Des weiteren 15 xl sg und 5 x g. Die Mehrzahl der Wünsche lagen im Kopfbereich: Die Oberkopflinie sollte gerader sowie der Keil voller sein. Auch den Hinterkopf wünschte ich häufiger gerundeter. Die dunkle Augenrandfarbe war nicht immer intensiv vorhanden. Etwa die Hälfte der Tauben wünschte ich mir in der Haltung aufrechter bzw. abfallender. Auch eine geschlossene Schwanzmitte lag in meinem Wunschbereich. Die fünf g-Tiere zeigten niedrige Standhöhe, Halsknorpel, starke Nackenbildung, fehlende Keilfülle oder hellen Rand.
Auch die Perlfarbig-geelsterten präsentierten sich sehr ausgeglichen mit 12 x sg und 3 x g. Bei den sg-Tieren waren die Wünsche weitestgehend ähnlich gelagert, wie bei den Eisfarbig-geelsterten. Die Hauptpunkte waren: in der Haltung ab-fallender, die Oberkopflinie gerader, im Keil voller und Hinterkopf gerundeter. Die Halsführung gerader bedeutet, dass die Halswirbel von den Schultern zum Kopf in gerader Linie ohne Ansatz von Halsknorpel verlaufen. Die Kehle soll dabei mit kleinem Radius gerundet sein. Bei vier Tieren sollte der Schwanzaufbau fester sein. Die drei g-Tiere zeigten Mängel in fehlender Keilfülle, mangelhafte Schwanzfederlage oder waagerechter Haltung mit langer Hinterpartie.
Eisfarbige mit Binden, weißschwingig und Eisfarbig-gehämmert sieht man seltener. Zu den Körper- und Kopfprobleme kommen hier noch die Zeichnungs-probleme hinzu.
Bei den Bindigen 6 x sg und 3 x g. Die Wünsche oder Mängel: heller, Rand, Schnabeldruck, weiße Armschwinge (11/10 geschwingt), einige Tiere sollten freier bzw. höher im Stand sein. Bei den Gehämmerten versagte der Alttäuber durch unklare Hämmerung, die Täubinnen dagegen gefielen besser.
Herbert Friese