Bericht Nationale 2008

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Bericht der Preisrichter über die Sonderschau der Deutschen und Polnischen Langschnäbligen Tümmler anlässlich der 90. Nationalen Bundessiegerschau in Erfurt vom 12. – 14.12.2008

Die Ausstellungssaison 2008/2009 war im Hinblick auf die Meldeergebnisse für unseren SV nicht sehr erfolgreich: 33 000 Tiere insgesamt wurden zur Nationalen in Erfurt gemeldet, davon waren lediglich 120 DLT/PLT. Das ist meines Erachtens kein befriedigendes Ergebnis.

Die Elstern der DLT sind, leider ohne gelbe, nur in drei Farbenschlägen angetreten. 2,2 jung in rot waren ausgeglichen im Typ, mit kleinen Wünschen: Im Rand zarter, Kehle gezirkelter und kleine Zeichnungswünsche im Herzputz. Bei den 4,5 jung und 2,1 alt in blau sahen wir eine sehr schöne 0,1 jung, sehr ausgeglichen in Figur und Farbe. Wünsche gab es wiederum im Bezug auf die Zeichnung, die geputzt werden kann. Probleme bereiten die groben und blassen Ränder. Die Gesichtslänge sollte verbessert werden. Die seltenen gelbfahlen Elstern waren leider nur mit 3,3 alt vertreten, hier sind 1,0 zu 0,1 sehr unterschiedlich in Größe und Figur; die 1,0 mit groben und kantigen Köpfen und zum Teil sehr waagerechter Haltung.

Die Einfarbigen mit 5,3 jung in weiß gefielen im Größe und Figur mit ansprechender Gesichtslänge und prima Perlauge. Wünsche: Rand zarter und feuriger, im Schenkelgefieder glatter. (es ist vom Vorteil, die Tiere eine Woche vor dem Einsetzen zu waschen). Die roten 3,2 jung und 0,1 alt mit 2,0 jung verirrten Bärtchen waren sehr unausgeglichen in der Farbe und mit mangelhaftem Randfeuer. Ihren derzeit hohen Zuchtstand stellten einmal wieder unsere Gelben unter Beweis, die sich ausgeglichen in der Größe mit ausgezeichneter Haltung präsentierten: sie zeigten prima Kopfpunkte, wobei die Ränder einmal mehr beeindruckten. Ein Musterbild war der 1,0 alt von Th. Süß, der mit V 97 WB bewertet wurde. Eine sehr ausgeprägte Kehlwamme führte unweigerlich zu der Note b90.

Blau mit schwarzen Binden, 2,1 jung und 2,2 alt: Sehr auffallend waren hier die Größenunterschiede zwischen 1,0 und 0,1, daraus resultierend auch der tiefe Stand und die fehlende Halslänge, zum Teil waren auch die Masken sehr grob und hell. Substanzvoll in den Köpfen mit vollen Keilen bei den 6,5 jung Blau-Gehämmerten. Leider zeigten sich hier aber auch die gleichen Wünsche wie bei den blauen und zusätzlich noch in der Hämmerung gleichmäßiger. Zwei Blaufahl-gehämmerte hatten alle Wünsche und Mängel der beiden vorangegangenen Farbenschläge.

Weißschwänze 6,4 jung, 1,0 alt in rot haben ihre Sorgen in der Einheitlichkeit der Größe. Die 0,1 sind zum Teil zu tief im Stand und kurz im Hals. Die Keilfülle wurde öfter etwas voller gewünscht, auch die Haltung sollte abfallender sein. In der Zeichnung, Rücken und Keilschnitt gab es keine Beanstandungen, jedoch sollten sie in der Farbe ausgeglichener sein. Zusammenfassend ist zu bemerken: Auf ausgeglichene Größe und Figuren ist zu achten. Die Köpfe und Schnäbel sollten mehr Substanz aufweisen und waagerechter getragen werden. Auf eine gute Zirkelung der Kehle ist mehr wert zu legen. Zarte und feurige Ränder müssen gefestigt werden. Bei den Blaugrundfarbigen ist auf ein klares Perlauge hinzuarbeiten.

Leo Kampert


Da in meinem ursprünglichen Bewertungsauftrag meine eigenen Tiere aufgelistet waren, mussten wir mit Einverständnis der Schauleitung einen Wechsel der von mir zu bewertenden Tiergruppe vornehmen.

Deutsche Langschnäblige Tümmler: Es begann bei mir mit den Bärtchen in schwarz 2,4 jung und 2,1 alt. Paul Wöllner erhielt auf 1,0 alt, Käfig-Nr. 26951, das verdiente Vorzüglich und das Siegerband. Dieses Tier beeindruckte in der Tat: Zu jeder Zeit eine vorbildliche abfallende Haltung und waagerechte Kopfhaltung. Wünsche gab es bei diesem Farbenschlag: Rücken abgedeckter, Rand schmäler und etwas mehr Feuer, Kehle ausgezirkelter. Ein Tier wurde wegen Schnabeldruck auf g 92 Punkte gesetzt. Bärtchen rot 1,1 jung und 2,0 alt, hier bekam das Tier in Käfig-Nr. 26959 sg SE. Als Wunsch gab es bei diesem Tier: im Abschluss etwas kürzer. Weitere Wünsche waren: Gefieder etwas glatter, Kehle freier, etwas mehr Schnabelsubstanz, Schnabelsubstanzübergang flüssiger. Das auf g 92 gesetzte Tier könnte mehr Keilfülle haben. Erfreulich 3,3 Bärtchen jung und 1,o alt in Gelbfahl von Zfr. Thorun.: Auf 1,0 alt erreichte er 95 Pkt und E. Natürlich erfordert dieser Farbenschlag noch viel züchterischen Fleiß. Wünsche bei den gezeigten Tieren waren: Kopf noch ausgeglichener, Nacken noch geschliffener, Iris reiner, höchsten Kopfpunkt beachten, Keil etwas gefüllter, Halsfeder fester. Bei diesem seltenen Farbenschlag wurde kein Tier heruntergesetzt. Ein Weißschwanz in gelb von Dr. Rüdiger Lang 1,0 jung erreichte 94 Pkt: Zu geringes Randfeuer und der reichlich lange Oberschnabel ließen keine höhere Note zu. Erfreulich präsentierte sich wie im Vorjahr in Leipzig die Weißschlag-Weißschwänze in schwarz von Peter Sykosch, wenngleich auch nur drei Tiere 1,0 jung und 1,1 alt ausgestellt waren. Auf die Käfig-Nr.26983 0,1 alt erhielt er ein hv WB. Ein kleiner Wunsch war hier: die Kehle freier. Die beiden weiteren Tiere bekamen jeweils 94 Pkt. Wünsche waren hier: Hals zarter Keil etwas voller, auf den Schwanz achten. Ein Tier könnte im Vorkopf etwas flacher sein.


Polnische Langschnäblige Tümmler:

Eisfarbig-geelsterte wurden von drei Zuchtfreunden ausgestellt: 6,4 jung und 1,1 alt. Das beste Tier stellte Andreas Rambow aus, es stand in Käfig-Nr. 26995 und wurde mit hv 96 Pkt E bewertet. Ein kleiner Wunsch war bei diesem Tier: Rand bzw. Maske dunkler. Im Ganzen hatte ich den Eindruck, dass die Kollektion gegenüber dem Vorjahr doch Fortschritte gemacht hat. Der immer wieder beanstandete Schnabeldruck ist entscheidend verbessert worden, das beweisen auch die Bewertungsnoten in diesem Farbenschlag: Fünfmal sg 95 und viermal 94 Pkt und nur einmal 93 Pkt, dieses wegen zu spärlichem Schwanzgefieder. Wünsche gab es auf: Hals zarter, Maske dunkler, Schnabelübergang flüssiger, Iris reiner, Schwanz schmaler, etwas mehr Gesichtslänge. Zwei Tiere perlfarbig-geelstert 1,1 jung von Alfred Nicol erreichten beide 94 Pkt. Ein Tier sollte abfallender stehen, das zweite Tier war in der Schwanzlänge etwas lang und sollte in der Iris etwas reiner sein. Nicht befriedigen konnten die vier Polnischen in eisfarbig-bindig-weißschwingig, zwei Tiere mit 93 und zwei Tiere mit 92 Pkt. Man wünschte sich bei diesen Tieren mehr Standhöhe, mehr Halslänge, Rücken abgedeckter und bei den sg-Tieren einen flüssigeren Schnabelübergang. Die 92-iger Tiere zeigten Schnabeldruck und sollten auch in der Gesichtslänge zulegen. Das in Käfig-Nr. 27002 stehende Tier in dem seltenen Farbenschlag eisfarbig – gehämmert-weißschwingig konnte nur in der Hämmerung überzeugen. Mehr Standhöhe und reichlich Stirn, zu runder Kopf ließen keine höhere Note zu.

Waldemar Kapust