Berichte des ehemaligen Zuchtwartes DLT
Gedanken nach dem Ausstellungsjahr 2006/07
von Waldemar Kapust
Nachdem die Hauptsonderschau unseres SV in Nürnberg und die Sonderschau anlässlich der Europaschau in Leipzig der Vergangenheit angehören, möchte ich - und ich glaube, ich darf das auch im Namen aller unserer SV-Mitglieder sagen - unserem 1. Vorsitzenden für die gelungene Präsentation anlässlich unseres 120-jährigen Bestehens recht, recht herzlich danken. Dieses gilt auch für die sehr gute ‚Zuarbeit’ von Zuchtfreund Alfred Nicol und weiteren Mitgliedern, die dazu beigetragen haben, unsere Sonderverein so positiv in der Öffentlichkeit darzustellen. Unser Dank gilt aber auch den Zuchtfreunden, die auf der Landesausstellung in Magdeburg verschiedene Farbenschläge in der Großvoliere gezeigt haben. Dies wurde von den Zuschauern sehr gut angenommen ebenso wie die von Alfred Nicol gestalteten Info-Tafeln.
Nun, wie immer, kommt es nach den Schauen zu Diskussionen, manch einer ist mit der Bewertung seiner Tiere nicht zufrieden. Hierbei wird leider oft nicht berücksichtigt, welche Bedingungen die Preisrichter vorfinden, wie viel Zeit bzw. wie viel Preise ihnen zur Verfügung stehen. Und selbstverständlich machen auch die Preisrichter hier und dort mal Fehler, sie sind eben auch ‚nur’ Menschen. Man sollte dann aber auch die Frage zulassen, ob auch der Züchter alles getan hat, um ihre Tiere gut vorzubereiten, so z.B. sie an den Ausstellungskäfig zu gewöhnen. Generell werden die Sonderrichter auf einer großen Schau immer darum bemüht sein, die von ihnen zu bewertenden Tiere – wenn irgend möglich - im sg-Bereich zu halten. Denn einer hoher Zuchtstand ist auch ein Aushängeschild für den Sonderverein.
Auf den Großschauen können wir keine Tierbesprechungen durchführen. Zum einen sind die Gänge zwischen den Käfigreihen zu eng und zum anderen dürfen wir keine Tiere aus den Käfigen nehmen. Uns ist es also nicht möglich, auf der HSS, die nun mal laut Beschluss der VDT-Schau angegliedert wird (ich weise ausdrücklich darauf hin, dass dies ohne Gegenstimme so beschlossen wurde) Tierbesprechungen durchzuführen.
Demzufolge sollten wir also unsere Versammlung im Frühjahr sowie die Jahreshauptversammlung dazu nutzen, um über unsere Probleme zu sprechen. Aber wie sieht es auf den Versammlungen aus? Die Preisrichter tragen dort ihre Berichte vor. Von den Züchtern kommt leider viel zu selten ein Diskussions-beitrag. Leider fehlen auf diesen Treffen gerade oft die Züchter, die so gerne an den Käfigen diskutieren.
Was wir brauchen ist eine Ausstellung, auf der wir für 4 – 5 Euro pro Tier ausstellen, aber auch diskutieren können: über all unseren seltenen Farbenschläge wie Weißschlag-Weißschwänze in blau, blaugehämmert, Gestorchte und ihre Zeichnung, schwarze Weißschwänze, schwarzschnäblige Elstern, fahle und vieles andere mehr. Auch die Schnabelfarbe einiger unserer Farbenschläge gibt Anlass zu Diskussionen, wie ich gehört habe.
Auch betrachte ich es als Bereicherung für uns alle, wenn man auf diese Weise die Zeit und Gelegenheit hätte - zumindest an einem Nachmittag oder Sonntagvormittag - über alle diese wichtigen Punkte zu sprechen mit der Möglichkeit, auf entsprechendes ‚Anschauungsmaterial’ in Form unserer Tiere direkt zurückzugreifen.
Daher würde es mich sehr freuen, wenn es anlässlich der Frühjahrsversammlung 2007 im Hinblick auf diesen Punkt zu entsprechenden Diskussionen käme mit ggf. Erfolg versprechenden Vorschlägen.