Polnische Langschnäblige Tümmler Eisfarbig-weißschwingig

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Ein Artikel von Adolf Löw - in Kürze . . .


Polnische Langschnäblige Tümmler Eisfarbig-weißschwingig

von Adolf Löw

Ein heimlicher Wunsch von mir waren weiß-geschwingte Tauben. Da kam 1978 die Nachricht im SV-Rundschreiben, dass die Polnischen Langschnäbligen Tümmler, weiß-geschwingt zugelassen sind, ohne langwieriges Anerkennungs-verfahren (im weiteren abgekürzt PLT-WG).

Da stand für mich fest- es muss irgendwie gehen, sie zu erzüchten. Zu polnischen Züchtern hatte ich keinen Kontakt. Bereits 1974 ist aus zwei Elstern ein Täuber mit starkem Bindenansatz gefallen, der aber nicht mehr vorhanden war. Es fielen ja hin und wieder Elstern mit etwas Bindenansatz. Zwei solcher Tiere habe ich verpaart und u. a. fiel ein Täuber mit starkem Bindenansatz. „Wenn ich jetzt eine Täubin hätte!“

Manchmal kommt der Zufall zu Hilfe! Ich war beim „Allgäuer großen Taubenmarkt“ in Obergünzburg und kam mit einem Züchter ins Gespräch, der sagte, er hätte eine 0,1 PLT mit Binden. Ich wollte es nicht glauben…. Wo sollte diese herkommen? – bestimmt nichts Gutes. Ich habe den Züchter besucht, der kaum 30 km von meinem Wohnort entfernt wohnt. Und tatsächlich war es ein PLT WG. Der Hinterkopf hätte besser sein können und die Standhöhe noch höher, aber die 0,1 hatte tiefschwarze Binden, was mir besonders gefiel. Ich habe die 0,1 im Tausch erhalten.

Bei der Nachzucht mit meinem Täuber waren die meisten Jungtiere hoch geschwingt, was vorhersehbar war. Aber zwei Tiere war es annehmbar und ich stellte diese in Butzbach bei der HSS 1981 mit sehr gemischten Gefühlen aus. Werden sie vom Sonderrichter verteufelt werden? Aber der SR Steinke sah es positiv und so war der Anfang mit sg-Tieren ge-schafft! Nun galt es, den Farbstoff zu vermehren, damit die Bug- oder Klappenfedern auch Farbstoff zeigen und die Idealschwingung mit sieben bis acht weißen Schwingen erreicht wird. Und das wurde schon sehr viel schwieriger!!

Die Ergebnisse aus den Zuchtversuchen mit Dänischen Tümmlern silber, fahlen Schautauben, Eistauben und Damascenern hatten sich nicht als brauchbar erwiesen. Mit einem blauen „DLT“, der eher zu einem stumpfen schwarz (dunkel) neigte, kam ich dann weiter. Man merkt schon in der F1-Generation, ob die Richtung stimmt. Frühestens in der zweiten Generation kann die Eisfarbe fallen und nur in ganz geringer Zahl.

Von einem SV-Mitglied aus Hessen habe ich dann eine Orignal-PLT-WG-Täubin aus polnischer Zucht erhalten. Es war ein sehr schönes Tier, dem ich die Note hv gegeben hätte. Aber leider habe ich keine Nachzucht erhalten. Nachdem Zuchtfreund Eigstler mit Einfarbigen anfing, habe ich immer wieder brauchbare Zuchttiere erhalten, denn es war ja auch Elsterblut in seinen Zuchttieren drin. 1995 habe ich von SV-Mitgliedern Nachzuchttiere, die sie von einer Polenreise mitbrachten, erhalten: WG. Die waren alle sehr niedrig im Stand, hatten schlechte Hinterköpfe, Kniff, Druck im Stirnbereich, so dass ich meine Zucht nur verschlechtert hätte. Zu erwähnen wäre noch, wenn die Außenschwingen farbig sind, sind diese nur schwer oder gar nicht wegzuzüchten. Man muss es ausprobieren. Die Farbe der PLT ist für mich kein Geheimnis, sondern der Eisfaktor in reiner Form auf schwarzer Grundfarbe. Wenn diese Eisfarbe auftritt, vererbt sie sich rein weiter.

Ich habe mich über 25 Jahre mit den WG beschäftigt und viel Freude dabei gehabt. Im Frühjahr 2003 hat mir bei kurzem Freiflug ein Raubvogel den wertvollsten Täuber geholt, infolge dessen habe ich aus Verärgerung diese Zeichnungsart aufgegeben.